Gau-Bickelheim, kath. Kirche St. Martin
Restaurierung 2013/14, erbaut von Bernhard Dreymann 1852 (II+P, 19)
Die 1853 für die kath. Kirche Gau-Bickelheim errichtete Orgel, ein Spätwerk des 1788 geborenen Bernhard Dreymann, hatte 1968 einen durchgreifenden Umbau erfahren (Kemper, Lübeck: Versetzen auf die Seitenempore, Normangleichung des Spielbereichs, Beseitigung bekrönender Ornamentik, Austuchung der Tontrakturen, Erneuerung der Windversorgung), welchen immerhin das Pfeifenwerk in der Substanz recht unbeschadet überstand.
Das Instrument wurde 2013/14 durch unsere Werkstatt grundlegend restauriert und an seiner Ursprungsposition auf der Mittelschiffempore wiederaufgestellt. So wurden die Laden restauriert, die Trakturen zurückgeführt (z. B. Beseitigung der Austuchungen), der untere Spielbereich rekonstruiert und das Pfeifenwerk überarbeitet. Da eine Rekonstruktion der Dreymannschen Kastenbälge nicht umgesetzt werden konnte, speist nun einer der Schwimmerbälge (1968) die Holzkanäle. Der obere Zierrat wurde in Anlehnung an die übrige Kirchengestaltung wiederhergestellt.
Der Klang stellt nach wiederherstellender Intonation eine interessante Synthese zwischen nachbarocken Idealen und frühromantischer Ausrichtung dar. Der Erbauer verwirklichte in seinen frühen Instrumenten (1820er und 1830er Jahre) nachbarocke Dispositionen sowie Klangideale und kehrte bei Spätwerken weitgehend zu diesen Idealen zurück, nachdem er in den 1840ern mit romantischen Neuerungen (durchschlagende Zungen, Physharmonika) experimentiert hatte.
Hauptwerk (I) C - g''' | Positiv (II ) C - g''' | Pedal C - cʹ | |||
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Prinzipal | 8’ | Prinzipal | 8’ | Subbaß | 16’ |
Bourdon | 16’ | Floete | 8’ | Principalbass | 8’ |
Großgedact | 8’ | Salicional | 8’ | Octavbass | 4’ |
Gamba | 8’ | Dolce | 4’ | Posaune | 16’ |
Octava | 4’ | Flageolet | 2’ | ||
Kleingedact | 4’ | ||||
Quinta | 3’ | ||||
Superoktav | 2’ | ||||
Cornet 4f. | 4’ | ||||
Mixtur 3f. | 2’ |
- Tastenkoppel II/I
- Ventilkoppel I/Ped
- gleichstufige Temperatur um 463 Hz
- Winddruck 85 mm/Ws